Weltmeister im Schatten Hitlers
Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954
Auf dem Weg zur Fußball-WM in der Schweiz schenkte kaum jemand der deutschen Nationalmannschaft Beachtung. Doch als die Spieler am 5. Juli als Weltmeister zurückkehrten, stand Deutschland Kopf. Der Titelgewinn löste ungeheure Begeisterung aus, warf aber auch die Frage auf, wie diese zu bewerten war. Dazu waren die Schreckenstaten des Nationalsozialismus und die Erlebnisse des Krieges noch zu frisch.
Das Buch behandelt Vorgeschichte, Verlauf und Nachwirkungen der Ereignisse und zeigt, wie eng politische, sportliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte zusammenhingen. Es schildert die Spiele in der Schweiz, die eine immer größere Spannung aufbauten, und beschreibt die Bundesrepublik im Frühsommer vor 60 Jahren, geprägt durch Armut und Wirtschaftswunder, Unsicherheit und Triumph, die Suche nach Vermissten, Prozesse gegen Kriegsverbrecher und mühsame Schritte zurück in die internationale Gemeinschaft. Überall war zu spüren, wie sehr der Nationalsozialismus nachwirkte und wie schwer es fiel, zur „Normalität“ zurückzukehren.
Die Erlebnisse im Frühsommer 1954 faszinieren bis heute. Doch sie bewirkten weniger Veränderungen, als ihnen zugeschrieben werden. Der Titelgewinn bedeutete nicht die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik und schuf auch keine neue Nation. Doch zumindest für einen Moment ermöglichte er intensive Erfahrungen von Gemeinschaft, die über den traditionellen Nationalismus hinauswiesen und das Sommermärchen von 2006 vorwegnahmen.
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Autor*innenportrait
Franz-Josef Brüggemeier ist Hochschullehrer für Geschichte an der Universität Freiburg.
Auf dem Weg zur Fußball-WM in der Schweiz schenkte kaum jemand der deutschen Nationalmannschaft Beachtung. Doch als die Spieler am 5. Juli als Weltmeister zurückkehrten, stand Deutschland Kopf. Der Titelgewinn löste ungeheure Begeisterung aus, warf aber auch die Frage auf, wie diese zu bewerten war. Dazu waren die Schreckenstaten des Nationalsozialismus und die Erlebnisse des Krieges noch zu frisch.
Das Buch behandelt Vorgeschichte, Verlauf und Nachwirkungen der Ereignisse und zeigt, wie eng politische, sportliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte zusammenhingen. Es schildert die Spiele in der Schweiz, die eine immer größere Spannung aufbauten, und beschreibt die Bundesrepublik im Frühsommer vor 60 Jahren, geprägt durch Armut und Wirtschaftswunder, Unsicherheit und Triumph, die Suche nach Vermissten, Prozesse gegen Kriegsverbrecher und mühsame Schritte zurück in die internationale Gemeinschaft. Überall war zu spüren, wie sehr der Nationalsozialismus nachwirkte und wie schwer es fiel, zur „Normalität“ zurückzukehren.
Die Erlebnisse im Frühsommer 1954 faszinieren bis heute. Doch sie bewirkten weniger Veränderungen, als ihnen zugeschrieben werden. Der Titelgewinn bedeutete nicht die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik und schuf auch keine neue Nation. Doch zumindest für einen Moment ermöglichte er intensive Erfahrungen von Gemeinschaft, die über den traditionellen Nationalismus hinauswiesen und das Sommermärchen von 2006 vorwegnahmen.
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